Berichte
Budo Sanshumoku Kyougi
Am 19.11.2016 traten die Budoka des Budokan Hude e.V. am 12. Budo Sanshumoku Kyougi an, welches der Verein für Traditionellen Budosport e.V. in der Brandsweghalle in Oldenburg ausrichtete.
Dieser Dreikampf stellt für alle Teilnehmer eine große Herausforderung dar, denn Sie treten nicht nur in einer Disziplin ihrer Wahl an, sondern müssen in drei Kategorien gegeneinander antreten. Diese Kategorien sind der Chayu Taeryon (Freikampf), das Hyong (Formenlaufen) und der Kyek Pa (Bruchtest). Sieger seiner Klasse wird, wer am Ende des Tages am meisten Punkte in allen drei Disziplinen sammeln konnte.
Eine Ausnahme stellen die Klassen für Jungen und Mädchen unter 9 Jahren dar, sie starten nur im Formenlaufen.
Begonnen wurde wie immer mit dem Formenlaufen.
Wer eine Hyong vollführt, muss sich geistig auf einen oder mehrere, zugleich oder hintereinander angreifende imaginäre Gegner konzentrieren. Diese greifen innerhalb einer bestimmten Hyong in genau festgelegter Weise an und müssen vom Schüler mit vorgeschriebenen Bewegungen und Techniken bekämpft werden. Das heißt, der Ausführende weicht ihnen aus, wehrt sie ab und führt Gegenangriffe aus. Für den Zuschauer entsteht also das Bild des Kämpfers, der ohne Partner eine Reihe festgelegter Angriffs- und Verteidigungsaktionen bzw. Bewegungen vollführt. Innerhalb dieser Hyongs findet für den Budoka ein möglichst echter Kampf statt.
Im Anschluss wird der Freikampf ausgetragen. Im Chayu Taeryon kommen alle Erfahrungen und Techniken, alles körperlich, gedanklich und geistig erlernte Können aus den Übungen zur Anwendung und Verfeinerung. Alle anderen Taeryon-Variationen sind unterschiedlich stark starreren Regeln unterworfen. Der Chayu Taeryon stellt die freie Anwendung des Gelernten dar, das innerhalb dieser Regeln erworben wurde.
Zum Abschluss demonstrieren die Budoka dann die Effektivität der Techniken beim Bruchtest, dabei muss jeder Teilnehmer eine Hand-, eine Fuß- und eine Sprungtechnik am Brett ausführen.
Der Kyek Pa wird eigentlich nie trainiert, er ergibt sich zwangsläufig aus den anderen Übungen im Taekwon-Do. Der Budoka eignet sich im Taeryon und in der Hyong sowie im immer wiederholten Grundschultraining das Können an, einen Bruchtest auszuführen. Das eigentliche Training ist die Grundlage für den Bruchtest und dieser ist nur eine gelegentliche Bestätigung des bereits erreichten Entwicklungsstandes.
Die Brettstärke betrug bei diesem Wettkampf bei den Jugendlichen und Frauen je 2 cm, bei den Männern ca. 3 cm. In der ersten Runde wurden die Bruchteste auf jeweils ein Brett ausgeführt. Wer alle drei Bruchteste erfolgreich beendet hatte, kam in die zweite Runde, in der dann jeweils zwei Bretter pro Technik gebrochen werden mussten. Wurden in der zweiten Runde ebenfalls alle Bretter gebrochen, kam man in die dritte Runde. Hier mussten pro Technik drei Bretter auf einmal zerstört werden. Wer auch hier alle Techniken erfolgreich ausgeführt hatte, kam in die vierte Runde. Hier mussten dann vier Bretter pro Technik zerstört werden, usw.
Bis zum Alter von 12 Jahren führten die Teilnehmer nur jeweils einen Fuß- und einen Sprungbruchtest aus.
In den ersten beiden Disziplinen, Chayu Taeryon und Hyong, kämpfen je zwei Teilnehmer gegeneinander und der bessere kam eine Runde weiter.
Als erstes traten die Kinder in der Sonderklasse 7-8 Jahre, männlich und weiblich, in der Disziplin Hyong gegeneinander an.
Louis Ludwig vom Budokan Hude zeigte hier sehr gute Leistungen und sicherte sich vor seinem Vereinskollegen, Stephan Salewski, den ersten Platz. Stephan gewann somit die Silbermedaille.
In den Klassen ab 9 Jahren hatten alle Teilnehmer die drei Kategorien Hyong, Chayu Taeryon und Kyek Pa zu absolvieren.
Bei den Jungen, 9-11 Jahre, wurde Jonathan Hoffmann, Budokan Hude, Gesamtsieger. Nach den Kata- und Kumite-Disziplinen hatten Jonathan und Nikita Masunov, Norden, noch gleich viele Punkte, dicht gefolgt von Diego Kühnau, Philipp Neumann, beide aus Rastede und Kelvin Schuster.
Die Entscheidung fiel beim Bruchtest.
In der hart umkämpften Klasse 12-14 Jahre, weiblich, konnte Carolin Schubert, Rastede, den Hyong-Wettkampf für sich entscheiden.
Nachdem sich Siral Wilkens beim Chayu Taeryon den 1. Platz erkämpfte und beim Kyek Pa den 4. Platz erreichte, war sie Punktgleich mit Carolin Schubert und Lilly Ganders.
Im Stechen konnte Siral dann die Goldmedaille für sich gewinnen. Silber ging an Lilly und Bronze an Carolin.
Bei den Wettkämpfen im Hyong zeigten vor allem die älteren und höhergraduierten Schüler Formen mit hohem Schwierigkeitsgrad. Dabei zeigten sie viele Fuß- und Sprungtechniken.
Insbesondere für die jüngeren Schüler war es dabei spannend zu sehen wie ihre Trainer und Übungsleiter die Hyong zu den höheren Gürtelstufen laufen.
In den beiden Klassen ab 18 Jahren starteten viele Schüler im Braungurtbereich und DAN-Träger. Demensprechend spannend verliefen die verschiedenen Hyong- und Chayu Taeryon-Kämpfe.
Bei den Frauen ab 18 Jahren holte Sara Wenzel, Budokan Hude, die Silbermedaille hinter Eva-Maria Sündermann aus Rhauderfehn.
Ebenfalls die Silbermedaille gewannen Alex Schumann, Herren ab 18 Jahre, und Christina Möller, in der Klasse der Damen Ü 30.